ANKOMMEN


Reisen heißt ankommen, hat ein kluger Mensch gesagt. 

Was wir in unserer zehntägigen Konzertreise durch das Vereinigte Königreich erlebt haben, ist schwer zu beschreiben. Wir sind in sechs schottischen und englischen Städten angekommen, haben unsere Instrumente ausgepackt und sind mit Sinfonien von Gustav Mahler, Anton Bruckner und Wolfgang Amadeus Mozart beim Publikum angekommen. 

Die Resonanz - auch in der schottischen, englischen und österreichischen Presse - ist schlichtweg überwältigend. Mit und in der Musik lösen sich Grenzen auf, Ortsüblichkeiten und sonstige Barrieren verschwinden. Auch wenn unsere fantastischen Orchesterwarte manch steile Rampe zu überwinden hatten, um die Instrumente, Pulte und Frackkisten in die Innenräume der Konzerthäuser zu schaffen. Und es soll nicht verschwiegen werden, dass die knapp aufeinanderfolgenden Aufführungen von derartigen Symphoniemassiven wie es eben die Zweite von Mahler ist, viel Kondition, Ausdauer und Disziplin erfordern. 

Doch bringt so eine Reise mit sich, dass man in immer tiefere Schichten dieser klingenden Landschaften vordringt, sie kennenlernt und somit sich selber. Obendrein wenn man so einen inspirierenden Reiseleiter wie unseren Chefdirigenten Markus Poschner um sich wissen darf. Und einen solchen wie unseren Orchestermanager Oliver Deak, der gemeinsam mit Christiane Bähr für einen reibungslosen logistischen Ablauf (vor)gesorgt hat. Reisen heißt aber auch, sich seines Ursprungs, seiner Klangidentität bewusster zu werden und diese immer mehr zum Klingen, zum Ausdruck zu bringen. In der Musik kommt man ohnehin nie an, nur für den Moment. Das Suchen und Finden beginnt jedes Mal von neuem. Man kommt immer wieder an. Und trotzdem verschieben sich die Ausgangspunkte und Perspektiven. Wir sind wieder angekommen und gut in Linz. 

Die Klänge bleiben, auch wenn sie längst verklungen sind. 



Foto von Reinhard Winkler

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